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Projektierung von Niederspannungsanlagen - Elektrische Anlagen
Das Vorgehen bei der Erstellung einer Leistungsbilanz nach Abschnitt 3.2.1 sowie die Wahl des Versorgungskonzeptes für die elektrische Energieversorgung eines Gebäudes nach Abschnitt 3.3.3 ist in der Praxis von vielen Einflussfaktoren abhängig. Nachfolgend soll an einigen Fallbeispielen das Vorgehen dargestellt werden.
56 3. Elektrische Anlagen 3.5 Ausf¨ uhrungsbeispiele Das Vorgehen bei der Erstellung einer Leistungsbilanz nach Abschnitt 3.2.1 sowie dieWahl des Versorgungskonzeptes f¨ ur die elektrische Energieversorgung eines Geb¨ audes nach Abschnitt 3.3.3 ist in der Praxis von vielen Einflussfaktoren abh¨ angig. Nachfol- gend soll an einigen Fallbeispielen das Vorgehen dargestellt werden. 3.5.1 Beispiel 1: Einfamilienhaus Neben den R¨ uckschl¨ ussen aus bestehenden Anlagen kann bei der Planung und Ent- wicklung von elektrischen Energieversorgungsanlagen im Wohnungsbaubereich, abh¨ angig vom gew¨ unschten Komfort, auf Statistiken von vielen NB, aber auch von vielen un- abh¨ angigen Institutionen zur¨ uckgegriffen werden. Ob die Werte auch f¨ ur das betrach- tete Bauvorhaben verwendet werden k¨ onnen, muss im Einzelfall ¨ uberpr¨ uft werden. Hier spielen neben der Weiterentwicklung der zu versorgenden elektrischen Ger¨ ate, wie Energiesparlampen statt Gl¨ uhlampen, Flachbildschirme statt R¨ ohrenger¨ ate oder der Einsatz von Personalcomputer (PC) auch im Wohnungsbaubereich, die sich ¨ andern- den Anforderungen der Wohnungsnutzer eine wesentliche Rolle. Auch auf DIN 18015-1 kann bei der Dimensionierung der Anschlussleistung f¨ ur Wohn- einheiten ohne elektrische Heizung (siehe auch Bild 3.5), verbindlich zur¨ uckgegriffen werden. Beispiel: Einfamilien-Reihenhaus mit – Keller mit Hauswirtschaftsraum, Sauna mit Vorraum und Dusche, Ruheraum, Hob- byraum und Vorratsraum – Erdgeschoss mit Wohnzimmer, K¨ uche und WC – Etage mit Schlafzimmer und 2 Kinderzimmern sowie Bad, WC und Arbeitszimmer – Dachgeschoss nicht ausgebaut – Warmwasserbereitung mittels Elektrodurchlauferhitzer im Bad f¨ ur den Bad- und WC-Bereich sowie – im Keller f¨ ur die Dusche im Saunabereich, Hauswirtschaftsraum und K¨ uche – Mindestausstattung nach DIN 18015 Teil 1 und 2. Mit den f¨ ur die einzelnen R¨ aume angegebenen Beleuchtungsstellen, Steckdosen sowie den erforderlichen Einzelanschl¨ ussen unter und ¨ uber 2kW in den einzelnen R¨ aumen k¨ onnen diese einzelnen Stromkreisen zugeordnet werden. Tabellarisch ergibt sich dar- aus zusammen mit den Ausnutzungs- und Gleichzeitigkeitsfaktoren eine Leistungsbi-lanz ¨ ahnlich Bild 3.11. Bei Anschluss an das ¨ offentliche 400V/230V-Verteilungsnetz entspricht das Versor- gungskonzept in erster N¨ aherung Bild 3.12 [94].
3.5. Ausf¨ uhrungsbeispiele 57 Bild 3.11: Leistungsbilanz Einfamilienhaus
58 3. Elektrische Anlagen Bild 3.12: Versorgungskonzept Einfamilienhaus
3.5. Ausf¨ uhrungsbeispiele 59 Folgende Punkte m¨ ussen am Anschlusspunkt HAK des NB bekannt sein: 1. Netzvorimpedanz bzw. Kurzschlussstrom am Anschlusspunkt des NB (HAK) – Nach DIN VDE 0100-520 Beiblatt 2 k¨ onnen folgende Werte bei Anschluss an das allgemeine ¨ offentliche 400V/230V-Versorgungsnetz des NB angenommen werden: – ¨ uber Kabel Z S ≤ 300mΩ – ¨ uber Freileitung Z S ≤ 700mΩ – Bei Anschluss an einen Netzknotenpunkt oder gar an eine Transformatorstation 630kVA, u kr = 6%, oder 400kVA, u kr = 4%, kann die Schleifenimpedanz auf Werte bis 15mΩ absinken. 2. Der Spannungsfall bis zur HEK wird im Allgemeinen nicht vom NB angegeben. Entsprechend Kapitel 14 kann jedoch f¨ ur die Dimensionierung der Hausinstallati- on von einem max. zul¨ assigen Spannungsfall von 3,5% zwischen Z¨ ahlerplatz und Endverbraucher bzw. 4% zwischen HAK und Endverbraucher ausgegangen wer-den, ohne dass die max. zul¨ assige Unterspannung von 400V/230V um 10% f¨ ur die Verbraucher unterschritten wird. 3. Hauptsicherung Hausanschlusskasten: Entsprechend Bild 3.5 erhalten heute Woh- nungen oder Einfamilienh¨ auser ohne elektrische Warmwasserbereitung eine Si- cherung mit einem Bemessungsstrom von 40A und Wohnungen bzw. Einfami-lienh¨ auser mit elektrischer Warmwasserbereitung eine 63A-Sicherung mit gG- Charakteristik. In ¨ alteren Wohnungen bzw. Einfamilienh¨ ausern k¨ onnen davon ab- weichende Sicherungen eingebaut sein. F¨ ur alle Stromkreise sind folgende Punkte bei der Dimensionierung der einzelnen Betriebsmittel, wie Schutzeinrichtungen und Kabel, einzuhalten bzw. zu ¨ uberpr¨ ufen: – ¨ Uberlastschutz und Kurzschlussschutz DIN VDE 0100-430 (VDE 0100-430) – Schutz gegen elektrischen Schlag DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) – max. zul¨ assiger Spannungsfall nach DIN VDE 0100-520 (VDE 0100-520) – Selektivit¨ at und Back-up-Schutz. Bei modernen Wohnungsinstallationen ist heute zus¨ atzlich zu ¨ uberlegen: – Nach DIN VDE 0100-410 (VDE 0100-410) wird empfohlen, statt der in Bild 3.12 eingesetzten Gruppen-RCD (fr¨ uher Gruppen-RCD-Schutzschalter) Einzel-RCD in allen Stromkreisen mit Steckdosen bis 20A, Steckdosen im Außenbereich, aberauch in Stromkreisen f¨ ur R¨ aume mit Dusche oder Badewanne einzusetzen. Dar¨ uber hinaus ist aus Sicht des Autors der Einsatz von Einzel-RCD auch in allen anderenStromkreisen zu empfehlen.
60 3. Elektrische Anlagen – Bei Stromkreisen mit Bemessungsstr¨ omen ≥ 16A ist im Wohnbaubereich auf- grund der Begrenzung der Wohnungshauptsicherung (HAK) von 63A bzw. 40Aaus Gr¨ unden der Selektivit¨ at zu ¨ uberlegen, anstatt von Leitungsschutzschaltern Sicherungslasttrennschalter mit Sicherungseins¨ atzen D02 einzusetzen. 3.5.2 Beispiel 2: B¨ urohochhaus Bei Gewerbegeb¨ auden ist in der Regel eine Leistungserfassung nach Gewerken, Haupt- und Nebenfl¨ achen, aber auch nach der Nutzung der einzelnen Geb¨ audeteile (z.B. Obergeschosse, B¨ uros, Konferenzbereich, Restaurant, Kantine oder Untergeschosse, Garagen, Lagefl¨ achen usw.) sinnvoll. Entscheidend ist auch, ob das gesamte Geb¨ aude nur f¨ ur einen Nutzer/Mieter mit zentraler Energieerfassung in der Einspeisung oder f¨ ur mehrere Nutzer/Mieter z. B. pro Etage mit dezentraler Energieerfassung an den einzelnen Nutzungsbereichen vorgesehen ist. Beispiel: B¨ urohochhaus mit 50 Stockwerken ¨ uber Erde und mehreren Untergeschos- sen (Bild 3.13) – Vermietbare B¨ urofl¨ ache f¨ ur mehrere Mieter ¨ uber mehrere Etagen und/oder max. 2 Mieter pro Etage – zentrale Netzersatzversorgung f¨ ur SV, NEA und USV im Untergeschoss – Nebenfl¨ achen, Lager und Garagen im Untergeschoss – TN-S-System im gesamten Geb¨ aude mit zentralem Erdungspunkt usw.
3.5. Ausf¨ uhrungsbeispiele 61 Bild 3.13: Stromversorgungskonzept f¨ ur ein B¨ urohochhaus mit n Stockwerken
62 3. Elektrische Anlagen Versorgungskonzept: 1. Abh¨ angig vom Leistungsbedarf Einspeisung NB-Mittelspannungsnetz (Beispiel 20kV). 2. Mittelspannungsschaltanlage ungez¨ ahlt zur Versorgung aller AV-Verteiler im Geb¨ au- de. 3. Mittelspannungsschaltanlage gez¨ ahlt f¨ ur die Versorgung aller Verbraucher im NEA-, USV- und SV-Netz. 4. Transformatoren f¨ ur die Allgemeine Stromversorgung bis etwa Mitte Geb¨ audeh¨ ohe ¨ uber NSHV (8) und Hochstromschienen (12). Bemerkung: Die Schalter zwischenden unteren und dem oberen Teil der AV-Hochstromschienen sind im Normalbe-trieb ge¨ offnet (NO). Sie und die Einspeiseschalter der AV-Hochstromschiene sind aus Gr¨ unden der EMV vierpolig auszuf¨ uhren. 5. Transformator f¨ ur Versorgung der gemeinsamen AV-Verbraucher (9), der gemein- samen USV- (10) und der SV-Verbraucher (11) im Geb¨ aude. 6. Mittelspannungsanlage im Dachbereich f¨ ur die Versorgung der AV-Verbraucher in der oberen H¨ alfte des Geb¨ audes sowie großer Einzelverbraucher wie Aufzugan- triebe und Klimaanlage, die h¨ aufig im Dachbereich aufgestellt sind. Der Aufbau solcher Gegenstationen im Dachbereich ist immer dann wirtschaftlich, wenn derAufwand f¨ ur die MS-Ringkabelverbindung zum MS-Untergeschossverteiler (2) ein- schließlich der baulichen Maßnahmen g¨ unstiger ist als die Versorgung ¨ uber 400V- Technik. Dies ist bei einer Geschossanzahl wie im Beispiel mit 50 Etagen sicherimmer der Fall. 7. Wenn sich in einzelnen Etagen große Eigenverbraucher wie Rechenzentren, An- triebe f¨ ur Aufz¨ uge, die nur bis zur Mitte des Geb¨ audes gehen, usw. befinden, kann es wirtschaftlich sein, dort sogenannte ausgelagerte Transformatoren (7) un-terzubringen (Transformatoren und MS-Schaltanlage befinden sich nicht in demgleichen Stockwerk). Die einzelnen Stockwerke und Nutzer- bzw. Mietbereiche werden ¨ uber gez¨ ahlte ET- AV-, ET-USV- und ET-SV-Verteiler erschlossen. Zu beachten ist, dass bei einer dezen-tralen Z¨ ahlung in den Etagen die AV-Erschließung des Geb¨ audes [Hochstromschienen- systeme (12) und vorgeordnete NSHV (8)] zum ungez¨ ahlten NB-Bereich geh¨ oren. Sie unterliegen demnach den TAB des NB und m¨ ussen in der Regel f¨ ur einen Spannungs- fall von 0,5 bis 1,5% dimensioniert werden. Dies f¨ uhrt h¨ aufig zu einer Vergr¨ oßerung der Schienenquerschnitte und damit zu einer h¨ oheren Kurzschlussstrombelastung in den Etagenverteilern. Die damit verbundenen Dimensionierungs- und Selektivit¨ ats- probleme sind nur zu l¨ osen, wenn die zul¨ assigen Spannungsf¨ alle besser koordiniert werden und der NB h¨ ohere Spannungsf¨ alle zul¨ asst. Die Erschließung des Geb¨ audes f¨ ur USV- und SV-Verbraucher erfolgt ¨ uber Hochstromschienensysteme (13 und 14) von SV-Generatoren (15) und USV-Anlagen (16) aus dem Untergeschoss.