Seit über einem Jahr nutzt der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg (FV EIT BW) ein modernes Energiespeichersystem, um überschüssigen Strom der hauseigenen Photovoltaik-Anlage zwischenzuspeichern.

Mangelnde Betriebssicherheit, wie derzeit in einigen Fernsehreportagen dargestellt, ist dabei kein Thema.
Die Photovoltaik ist und bleibt ein wichtiges Geschäftsfeld des Elektrohandwerks. Auch die aktuelle Novelle des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG 2014) ändert daran nichts. Allerdings hat sich das Einsatzgebiet der Photovoltaikanlagen weitestgehend geändert – sie werden heute überwiegend zur Eigenstromnutzung eingesetzt. Immer mehr Kunden informieren sich dabei auch über Energiespeichersysteme und wie immer gibt es auch Pioniere, die bereits PV-Batteriespeichersysteme einsetzen und Erfahrungen sammeln.
Im Fernsehbericht des Senders Regio TV Stuttgart vom vergangenen Mittwoch nahm der Obermeister der Elektroinnung Böblingen, Rolf Brenner, der als Vorstandsmitglied beim FV EIT BW für den Bereich Photovoltaik zuständig ist, zur Photovoltaik und auch zum Thema Sicherheit der PV-Batteriespeichersysteme Stellung. Anlass waren unter Anderem eine Berichterstattung bei ZDF-WISO und die darin dargestellten Test des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
„Die Tests der Karlsruher Forscher haben bei einzelnen Herstellern Bewegung in die Entwicklung sichererer Energiespeicher gebracht. Diese Branche ist an sich noch eine junge Branche und derzeit werden eine Vielzahl verschiedenster Energiespeicher-Konzepte entwickelt und uns E-Handwerksunternehmen angeboten“ so Brenner. Aber es gibt auch erfahrene Hersteller, die mit einem langjährigen Know-How aufwarten und Energiespeichersysteme anbieten, die ein mehrstufiges, redundantes Sicherheitskonzept haben.
Man darf an die Testbedingungen erinnern, die nach eigenen Aussagen der KIT-Forscher nicht im normalen Betrieb, sondern mit fehlenden Sicherungen durchgeführt wurden. „Aufschlussreich, was die Redundanz der Sicherheitsstufen angeht, aber ansonsten mit normalen Einsatzbedingungen nicht zu vergleichen. Sie würden sicher auch kein Auto fahren, wenn Sie vorher die Bremsen ausgebaut haben“ ist sich Brenner sicher.
Markt und Einsatzbedingungen der Energiespeicher Thema bei Expertenkreis
Am morgigen Donnerstag, den 25. September treffen sich Spezialisten aus E-Handwerksunternehmen beim Expertenkreis BHKW/Regenerative Stromerzeugung in Tübingen. „Bei der Tagung werden sich die Unternehmer zu Ihren Erfahrungen aus der Installation und dem Betrieb der verschiedensten Energiespeicher austauschen und dabei insbesondere auch auf die elektrische Sicherheit eingehen“ erläutert Alfred Veith, Ressortleiter Energieeffizienz und Erneuerbare Energien im Fachverbandsvorstand und Sprecher des Expertenkreises.
Mit dabei ist auch der Hersteller des verbandseigenen Energiespeichersystems. Das Lithium-basierte Speichersystem ist als abgeschlossene elektrische Betriebsstätte konzipiert und arbeitet im kühlen Keller an einem optimalen Einsatzort. Es erfüllt die Anforderungen aus der Sicherheitscheckliste des KIT problemlos. „Wir werden uns“, so Veith „über reale Betriebsbedingungen, die elektrische Sicherheit und die Marktentwicklung austauschen. Denn eines ist sicher: Energiespeichersysteme werden unverzichtbar sein für die Umsetzung der Energiewende.“
Inzwischen gibt es bereits technische Hinweise zum Anschluss der Energiespeicher und auch technische Normen zur Sicherheit der Batterieanlagen sind verfügbar. Mit steigenden Stückzahlen werden die Systeme dann auch günstiger und bilden so z. B. auch eine Alternative für den Weiterbetrieb von PV-Anlagen, die jetzt nach und nach aus der PV-Förderung herausfallen.
Der Fachverband rät zu hochwertigen Installationen vom Fachmann
Vergangenes Jahr hat der Bund rund 4.000 PV-Batteriesysteme mit insgesamt 76 Millionen Euro bezuschusst. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hatte in seiner Stichprobe fünf Systeme unter die Lupe genommen und dabei Sicherheitsmängel aufgedeckt. So stellten die Forscher beispielsweise fest, dass in vielen PV-Speichern nicht zertifizierte Speicherzellen verbaut wurden – was die Gefahr von Bränden und Explosionen erhöht. Der Fachverband rät daher, bei der Planung von Speichersystemen die Batteriezertifizierung nach aktuellen Standards zu berücksichtigen. Dies gilt auch für die Einzelbestandteile eines Speichers.
Es kommt aber auch darauf an, wer die Installation vornimmt: Die Richtlinie zum entsprechenden Förderprogramm des Bundes sieht beispielsweise explizit vor, dass geförderte PV-Batteriespeichersysteme nur durch konzessionierte, also beim Stromnetzbetreiber eingetragene, Elektrohandwerksbetriebe errichtet und in Betrieb genommen werden dürfen. „Anlagenbetreiber tun also in jeder Hinsicht gut daran, sich an diese elektrotechnisch ausgebildeten Spezialisten zu wenden. Denn diese verfügen über entsprechendes Knowhow und die notwendigen Zertifizierungen der jeweiligen Speicherhersteller“ so Veith. Die Eigentümer der PV-Batteriespeichersysteme erhalten zudem einen PV-Speicherpass, der alle wichtigen Merkmale abbildet und auch Hinweise zur Wartung der Systeme gibt.